Auschwitzfahrt Projektkurs Geschichte

Vom 28.5. bis 1.6. besuchte der Projektkurs Geschichte der Jahrgangsstufe Q1 Oświęcim. Unter ihrem deutschen Namen ist die kleine polnische Stadt besser bekannt – Auschwitz. Am Stadtrand befand sich das größte nationalsozialistische Konzentrationslager. Die Schülerinnen und Schüler des Projektkurses sahen das Stammlager Auschwitz, das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und einige der „Länderausstellungen“, die Schicksale der von den Nationalsozialisten Verfolgten aus verschiedenen Nationen aufzeigen. Der Kurs besuchte auch das Jüdische Zentrum im Ort Oświęcim, das das Alltagsleben der Juden vor Beginn des 2. Weltkriegs dokumentiert. Über Jahrhunderte hatten jüdische Familien hier einen großen Teil der Bevölkerung ausgemacht und das städtische Leben geprägt.

Alle Besichtigungen hinterließen tiefe Eindrücke, besonders bewegend war für die Gruppe jedoch ein Gespräch mit einem Zeitzeugen, Jerzy Fijołek, der als achtjähriges Kind in Auschwitz inhaftiert war. Nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstands 1944 war er mit seiner gesamten Familie in das Konzentrationslager deportiert worden. Sein Vater wurde dort ermordet. Herr Fijołek erzählte von seinen Erinnerungen und beantwortete Fragen seiner Zuhörerinnen und Zuhörer. In einer symbolischen Abschiedszeremonie, die am letzten Abend in Oświęcim stattfand, erinnerte sich ein Schüler an den außergewöhlichen Vortrag von Herrn Fijołek: „Eine Person, die selbst vom Grauen des Naziregimes betroffen war, geht mit großem Beispiel voran und zeigt uns, was Toleranz ist.“

Ein Besuch in Krakau, wo auch das jüdische Viertel Kazimiers und das jüdische Museum besichtigt wurden, schloss die Reise ab. Die Stiftung „Erinnern ermöglichen“, der Ehemaligenverein des Ravensberger Gymnasiums, der Lions Club Herford und ein privater Spender haben die Fahrt des Projektkurses unterstützt.