Lesung des Autors Dirk Reinhardt
Der Schriftsteller Dirk Reinhardt kam am Dienstag, den 24.01.16 zu einer Lesung in das Ravensberger Gymnasium Herford, um seinen Roman „Train Kids“ den Schülerinnen und Schülern der Spanischkurse der Jahrgangsstufen 8, 9 und EF vorzustellen.
Der Jugendbuchautor, der bereits drei weitere Romane veröffentlicht hat, las Auszüge aus seinem Roman vor, anschließend durften die Schülerinnen und Schüler Fragen stellen.
Der 2015 erschienene Roman handelt von fünf Jugendlichen, die sich auf der Reise durch Mexiko am Grenzfluss „Río Suchiate“ zwischen Mexiko und Guatemala kennenlernen. Von allen wird dasselbe Schicksal geteilt: Sie flüchten durch Mexiko in die USA mit dem Traum von einem besseren Leben ohne Armut und Gewalt und vor allem, um ihre ausgewanderten Mütter wiederzufinden. Ihre Mütter arbeiten schon seit mehreren Jahren illegal in den USA, um mehr Geld zu verdienen. Die Mütter kommen jedoch nicht wie vor der Abreise versprochen zurück. Daher versuchen die Jugendlichen nun als blinde Passagiere auf Güterzügen ihren Müttern in die USA nachzureisen. Die Flüchtlinge kommen zum großen Teil aus El Salvador, Chile und Guatemala. „Von 100 Flüchtlingen kommen nur drei an der Grenze an, wovon im Schnitt einer tatsächlich bis in die USA gelangt“, berichtete uns Dirk Reinhardt.
Der Ich-Erzähler Miguel erzählt seine Lebensgeschichte und beschreibt die Gefahren und Hindernisse der Reise der Jugendlichen auf den Dächern fahrender Züge. Reinhardt war 2016 für den Jugendliteraturpreis nominiert.
Dirk Reinhardt hat für seinen Roman selbst in Mexiko recherchiert und mit vielen „Train Kids“ selbst gesprochen. Originalfotos und Erzählungen über die einzelnen Schicksale der von ihm getroffenen Jugendlichen machten die Lesung anschaulich.
Natürlich interessierte das Leben der „Train Kids“ sowie die Frage, ob die Jugendlichen ihr Ziel erreicht haben. Darüber hinaus wollten die Schülerinnen und Schüler etwas über die Entstehungsgeschichte des Buches erfahren, aber auch über den Autor. Dirk Reinhardt beantwortete Fragen zu seiner Person und seinem Beruf als Romaneschreiber ausführlich und anschaulich. Zu einer Frage, wie man dieses Flüchten beenden könne, meint der Autor, man müsse die Situation in ihren Heimatländern verbessern, also bessere Lebensbedingungen schaffen.